Wir konzentrieren uns hauptsächlich auf den Zentralabschnitt, die Panzerwerke dort sind über ein Hohlgangsystem miteinander verbunden. Anders als im Nord- bzw im Südabschnitt.
Die folgenden Informationen stammen von Wikipedia. Sie geben einen perfekten Überblick.
Die Festungsfront Oder-Warthe-Bogen, auch Festung im Oder-Warthe-Bogen, volkstümlich Ostwall genannt, war eine seit Mitte 1934 vom Deutschen Reich aufgebaute, stark
befestigte Verteidigungslinie, die etwa 120 km östlich von Berlinvom Fluss Warthe im Norden zur Oder im Süden führt.
Der Bau dieser Anlage konnte zu diesem frühen Zeitpunkt (1934) begonnen werden, da das Deutsche Reich im Osten keinerlei vertraglichen Beschränkungen unterlag, wie es im Westen durch
den Friedensvertrag von Versailles der Fall war. Unter Berücksichtigung der Lieferfristen für die Panzerungen wurde die Bauzeit auf sieben Jahre veranschlagt, die Kosten für das
Gesamtprojekt sollten sich auf 600 Mio. Reichsmark belaufen.
Geplant war der Ostwall als 110 km langes, befestigtes Gebiet mit einer Tiefe von zwei bis drei Kilometern, ganz ähnlich wie es einige Jahre später beim Westwall ebenfalls
ausgeführt wurde. Manche der Bunkerkonstruktionen ähneln daher sehr denen des Westwalles, andere sind dagegen wesentlich umfangreicher ausgeführt. Die Festungsfront besteht aus
zahlreichen Bunkeranlagen und wasserbautechnischen Einrichtungen wie z. B. Stauanlagen und Wassergräben. Straßen, die durch das sogenannte Hauptkampffeld führten, wurden
mit gepanzerten Schlagbäumen, Drehbrücken sowie Kipprollbrücken versehen – Kipprollbrücken ermöglichten es, den Brückenkörper anzukippen und in einen Raum unterhalb der Straße zu
rollen.
Da sich die politische Lage im Jahre 1939 dahingehend geändert hatte, dass der Schutz der Reichsgrenze nach Westen als dringlicher eingestuft wurde, wurde der Ausbau der Festungsfront
Oder-Warthe-Bogen gestoppt. Festungsbaupersonal und Panzerbauteile wurden zugunsten eines beschleunigten Ausbaus des Westwalls nach Westen umgeleitet. Von den geplanten 160 Bauwerken
wurden nur ca. 60 fertiggestellt. Mit dem Bau des Atlantikwalls begann ab 1942 ein Rückbau von Waffen und Nachrichtengeräten.
Schwerpunkt des Ostwalls ist der Zentralabschnitt, der im Süden mit der sogenannten Burschener Schleife in der Nähe des Ortes Burschen (poln. Boryszyn) beginnt und sich von dort
ungefähr zwölf Kilometer lang nach Norden erstreckt. Im Zentralabschnitt sind die Bunker durch ein System unterirdischer Tunnel (Hohlgänge) miteinander verbunden. Die Hauptstrecken dieses
Hohlgangsystems waren bombensicher und für eingleisigen Feldbahnverkehr sowie Fußgängerverkehr in Doppelreihe ausgelegt. Die Gleisanlagen wurden vom Bochumer Verein für
Gußstahlfabrikation AG (BVG) hergestellt. In diesem unterirdischen System befinden sich Bahnhöfe, Werkstätten, Maschinenräume und Kasernen. Die Gesamtlänge des unterirdischen Systems beträgt rund
32 km.
Im Jahre 1944 machte es die Kriegslage erforderlich, die Verteidigungsfähigkeit der Festungsfrontwiederherzustellen. So wurden bis zum Januar 1945 u. a. im Rahmen des Unternehmens
Barthold sowie durch den Reichsarbeitsdienst Feldstellungen ausgehoben, Drahthindernisse und etliche Ringstände errichtet. Damit gelang es, eine durchgehende Feuerfront
für Maschinengewehre aufzubauen.
Am 28. Januar 1945 erfolgte der erste Angriff auf den Zentralabschnitt, den die Rote Armee im Bereich der Tirschtiegelstellung nach drei Tagen durchbrach. Auch an anderen
Abschnitten, wie z. B. der Werkgruppe Ludendorff und in den südlichen Bereichen um Möstchen, kam es zu erheblicher Gegenwehr. Neuere Forschungen zeigen, dass die Front auch
hier drei Tage standhielt. Erst durch eine Umgehungsbewegung nördlich der Straße Meseritz−Wandern und nördlich von Schwiebuskonnte die Front überwunden werden.
Einige Panzerwerke wurden von der Roten Arme „ignoriert“, dort verschanzte Volkssturmmänner wurden erst zwischen April und Mai aufgefordert, sich zu ergeben. Weil nicht alle
den Weisungen folgten, kam es zu Zerstörungen der Panzerwerke, ohne dass diese geräumt wurden
Die Bezeichnung Panzerwerk geht auf einen Befehl aus dem Jahr 1939 zurück und sollte die Stärke der deutschen Befestigungsanlagen besonders betonen. Demnach waren alle Werke,
Kleinstwerke und Stände, die mit Panzertürmen ausgestattet waren und eine Wandstärke von mindestens 1,0 m aufwiesen als Panzerwerke zu bezeichnen. Eine Ausnahme bildeten die Bauwerke der
Festungsfront Oder-Warthe-Bogen, hier wurden alle Bauwerke, auch solche ohne Panzertürme und mit Wandstärken von weniger als 1,0 m als Panzerwerke bezeichnet.
Begriff Werkgruppe:
Werkgruppe beschreibt einen Begriff aus dem deutschen Festungsbau nach Ende des Ersten Weltkrieges, der vor allem während der 1930er Jahre, als im Zuge des Ausbaus der Landesbefestigungen neue
Konzepte und Systeme definiert und entwickelt wurden, zum Tragen kam. Werkgruppen setzen sich aus mehreren Werken zusammen, die im Verbund und unter einheitlicher Führung Verteidigungsaufgaben in
einem Abschnitt eines Verteidigungssystems wahrnehmen. Die Hauptbefehlsstelle einer Werkgruppe enthielt Räume für den Kommandanten, Fernsprechverkehr, Telegrafen, Befehlsempfänger und
Melder.
Laut Heeresdienstvorschrift HDV g4 aus dem Jahre 1940 müssen Werke, die in einer Werkgruppe zusammengefasst sind durch Hohlgänge miteinander verbunden sein, jedoch wurde diese Forderung nicht bei
allen Verteidigungsanlagen umgesetzt. So wurden an der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen einige Werke in Werkgruppen zusammengefasst, die diese Forderung nicht erfüllen, wie zum Beispiel die
Werkgruppen Körnerund Litzmann.
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