Vom Parkplatz sind es noch fünf Minuten Fußweg bis sich links das Panzerwerk 754 auftut, unser Einstieg in den Untergrund, unser Einstieg in unsere Tour als erste Station. Und es hat gehalten, was wir erwartet haben. Das Panzerwerk 754 ist oberirdisch ziemlich unspektakulär und zerstört, aber begibt man sich nach unten, dann kommt man in den Verbindungstunnel zum Panzerwerk 757, mittig unterirdisch eine Kaserne. Wieder diese geliebte Dunkelheit, die Stille, das Ungewisse. Der Schein der Taschenlampen weist uns den Weg. Die Kaserne ist beeindruckend, zuvor so nie gesehen, nie erlebt. Weiter Richtung 757 und wieder zurück. Diese Begehung hat nachhaltig Eindruck hinterlassen. Tolle Impressionen, unvergesslich.
Werkgruppe Schill
Südlich der Werkgruppe Ludendorff, südöstlich des Ortes Kurzig (Kursko/Polen), findet sich die Werkgruppe „SCHILL“ des Zentralabschnitts der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen. Die aus
den Werken 757 und 754 bestehende Werkgruppe hatte die Aufgabe, die Straße Meseritz (Międzyrzecz)–Kurzig (Kursko) sowie die Eisenbahnlinie Meseritz–Zielenzig
(Sulecin) zu verteidigen. Weiterhin gehörte noch ein sogenannter „Hindenburg-Stand“, das Panzerwerk 755, zu dieser Werkgruppe, der als Teil
der Nischlitz-Obra-Linie die Drehbrücke D 724, die über den taktischen Kanal 725 führte, zu decken hatte.
Die beiden Panzerwerke 754 und 757 wurden in der Ausbaustufe B alt (1,50 m Wandstärke) ausgeführt und sind mit einem Hohlgang verbunden, in dem sich
eine Kaserne sowie Räume mit technischen Einrichtungen befinden.
Panzerwerk 754 (Pzw 754):
Bei diesem Werk handelt es sich um eine kleine zweigeschossige Anlage mit einem Sechsschartenturm 20 P7 für Maschinengewehr, einem Maschinengranatwerfer M19 in Panzerturm
424 P01 und einer Infanteriebeobachtungskleinstglocke 23 P8. Der Zugang zu diesem Werk war nur unterirdisch über den Hohlgang möglich, da es nicht über einen oberirdischen
Zugang verfügte.
Panzerwerk 757 (Pzw 757):
Das Pzw 757 ist ein zweigeschossiges Eingangswerk. Ausgestattet war es mit zwei Sechschartentürmen vom Typ 20 P7 für zwei Maschinengewehre und
einem Maschinengranatwerfer M19 in Panzerturm 424 P01, einem Panzerturm für Infanteriebeobachter und einem FN-Gerät (Festungsflammenwerfer)
MG- und PaK-Stand 755 (Hindenburgstand):
Das Werk 755 wurde im Jahr 1935 errichtet. Die Bewaffnung dieses Werkes bestand aus einem MG hinter einer Stahlschartenplatte Typ 10 P7 und einer 3,7-cm-PaK 36.
Die PaK konnte in die Feldstellung 755 hinausgefahren werden. Die unterirdischen Kasernenanlagen sind zweigeschossig ausgeführt und die einzelnen Räume durch Ziegelmauerwerk
voneinander getrennt.
Die Werke der Werkgruppe Schill wurden nach dem Kriegsende durch die Rote Armee bei Sprengungen stark beschädigt und die Panzereinbauteile
wie Panzerkuppeln oder Schartenplatten nahezu vollständig entfernt. Jedoch ist hier der gesamte Hohlgang mit seinen Raumaufteilungen in einem guten Erhaltungszustand.
Zugang zum Verbindungstunnel Panzerwerk 754.
Im Verbindungssystem zur Kaserne und von da weiter zum Panzerwerk 757
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