Durch das Januarkapitel desJohanniterordens 1899 wurde der Bau einer Lungenheilstätte beschlossen. Es sollte eine zeitgemäße Lungenheilstätte für 60 weibliche Kranke entstehen. Als Bauplatz wurde der Südhang des Gipfelplateaus des 562 m hohen Ochsenberges ausgewählt – einsam inmitten dichten Fichtenwaldes gelegen im Dreieck zwischen den Orten Sorge, Benneckensteinund Hohegeiß. Insbesondere die klimatischen Verhältnisse des Ortes gaben den Ausschlag. Der Orden nahm bei einem Ortstermin in Sorge am 17. Juli 1899 das 45 Morgen große Grundstück in Augenschein, das schließlich auf 50 Jahre gepachtet wurde. Die Bauarbeiten gestalteten sich zunächst schwierig, da neben Rodungsarbeiten auch erhebliche Erdarbeiten erforderlich waren, um aus dem felsigen Berghang ein ebenes Bauplanum zu schaffen.
Das Gebäude wurde in sehr massiver Bauweise erstellt. Die Mauern bis zum dritten Geschoss wurden in Granit ausgeführt. Das Gebäude gliederte sich in zwei gleichförmige Außengebäude und in einen Zentralbau, der in seinem Obergeschoss eine Kirche enthielt, auf die auch seine äußere Bauform durch Chorund Glockenturm hinwies. Zu einer baulichen Einheit zusammengefügt wurden die drei Gebäudeteile durch Verbindungsbauten mit arkadenförmigen, nach Süden offenen Liegehallen. Auch die geräumigen, hellen Krankenzimmer in den äußeren Gebäudeteilen waren nach Süden ausgerichtet. Es handelte sich dabei um Ein-, Zwei-, Drei- oder Vierbettzimmer. Ein Wintergarten, eine Bibliothek und mehrere Aufenthalts- und Tagesräume rundeten die komfortable Ausstattung ab.
Ab 1968 wurde die ehemalige Lungenheilstätte durch die Nationale Volksarmee (NVA) und die Grenztruppen der DDR mit 150 Kurplätzen genutzt. Ab 1973 leitete Obermedizinalrat Markert im Rang eines Oberstleutnant das Haus. Es wurden Heil-, Genesungs- und prophylaktische Kuren durchgeführt. Besondere Behandlungsgebiete waren Wirbelsäulenerkrankungen aber auch Herz- und Kreislauferkrankungen. Als Patienten fanden sich hier alle Dienstgrade vom Unteroffizier bis zum General wieder. Bekanntester Kurgast war Armeegeneral und Verteidigungsminister der DDR Heinz Hoffmann im Jahr 1972.
Wie in Zeiten von Pigger galten die Sitten und Heimvorschriften als streng. Es galt ein absolutes Rauch- und Alkoholverbot in der Heilstätte; bei Nichteinhaltung wurde der sofortige Abbruch der Kur angeordnet. Ab 1986 wurden in der Klinik auf dem Ochsenberg neben Armeeangehörigen der NVA auch Bürger der umliegenden Gemeinden Sorge, Tanne (Harz) und Benneckenstein behandelt, wenn deren Ärzte dies verordneten. Da die Heilstätte nur wenige hundert Meter von der zwischen Hohegeiß(Niedersachsen) und Sorge verlaufenden innerdeutschen Grenze entfernt lag und sich somit im absoluten Sperrgebiet befand, war das gesamte Gelände mit den Gebäuden der Heilstätte und dem weitläufigen Parkgelände von einem Sicherheitszaun umgeben. An der Zufahrt zur Heilstätte befand sich eine besetzte Pforte.
(Wikipedia)
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